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Aktuelles

aus dem Projekt Erfahrungsgeschichten von „Sowjetdeutschen“ – Erhebung, Dokumentation, Archivierung

Hier berichten wir regelmäßig über aktuelle Arbeitsschritte und erste Ergebnisse unseres Projekts.

13. Oktober 2025

Aus unseren Interviews

Albrecht Weiß (Pseudonym) wurde 1945 im kasachischen Dorf Ryspay geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er unter Verwandten, die Enteignung, Deportation und Arbeitsarmee-Einsatz überlebt hatten. Ende der 1960er Jahre, nach seiner Rückkehr aus dem Militärdienst, begann Albrecht Weiß, auf der Baustelle eines neuen Funkzentrums in seinem Heimatdorf zu arbeiten. Ohne spezielle Ausbildung arbeitete er zunächst als Hilfsarbeiter, später als Maurer, Radiomonteur und Elektromechaniker und schließlich als Nachrichtentechniker.

Bis zu seiner Ausreise aus Kasachstan 2002 war er im Funkzentrum tätig. Gemeinsam mit seiner Familie lebte er in einem Mehrfamilienhaus für Fernmeldetechniker auf dem Gelände des Zentrums. Auch dieses war mit seiner Hilfe errichtet worden, wie er im Interview berichtete:*

Man kann sagen, wir haben alles von null aufgebaut. Als ich ankam, war nur das Technikgebäude fertig. Das Gerüst des Senders stand. Das Leben im Funkzentrum war… Wie kann ich sagen, dass wir damals schlecht gelebt haben? Na, gar nicht. Im Jahr 1970 wurde das Funkzentrum eröffnet. Am 1. Januar 1970 ging die erste Sendung raus. Und bis 1992 stand da das zweistöckige Haus, das Haus der Fernmeldetechniker am Ende des Dorfes – komplett eingerichtet. Im Dorf gab es weder fließendes Wasser noch weiteres, nichts – ein Dorf ist eben ein Dorf. Aber wir hatten alles. Und wir haben dort gelebt, da gab’s nicht dieses „Das gehört dem Funkzentrum“ – das war unser!

In den 1990er Jahren wurde im Funkzentrum nach und nach der Betrieb eingestellt. Ein Sendemast nach dem anderen, eine Antenne nach der anderen wurde abgeschaltet und abgebaut. Albrecht Weiß berichtete davon, wie er diese Entwicklung erlebt hat:

Ehrlich gesagt, ich hätte fast geheult, als sie die Masten umgelegt haben. Und ich selbst habe sie umgelegt – ich habe sie aufgestellt und auch umgelegt! Als ich dann schon [zum Besuch aus Deutschland] gefahren bin – kein Haus mehr, kein Technikgebäude, nur der verfallene Posten steht noch und das Heizhaus mit dem Dieselgenerator. Das war’s. Keine einzige Antenne mehr, kein einziger Mast, nichts.

Jetzt träume ich ständig vom Funkzentrum. Die ganze Zeit baue ich es wieder auf. Immer wieder baue ich es auf. Sehr oft. Alle wundern sich. Die sagen: Wir erinnern uns gar nicht mehr. Aber ich träume davon – so ist es nun mal...

*Wir veröffentlichen die Interviewausschnitte hier teilweise in gekürzter und vereinfachter Form. Die Originaltranskripte werden zum Projektabschluss veröffentlicht.

1. Oktober 2025

Die Zeitzeug*innen berichteten in den bisherigen Interviews von sehr unterschiedlichen Erfahrungen, die sie als Deportierte oder in Deportationsgebieten Geborene in ihrer Kindheit und Jugend mit Gleichaltrigen gemacht haben.*

In meiner Kindheit musste ich so viele Kämpfe durchstehen, und ich wurde Deutscher genannt, und Fritz genannt, alles war möglich! Das waren meine Schuljahre, alles war normal, aber wenn du einmal einen Fehler machtest, oder wenn etwas nicht stimmte, oder wenn sie sich über dich ärgerten, dann beschimpften sie dich auf alle mögliche Weise, und ich musste mich immer wieder verteidigen!

Wir spielten zusammen, und es gab nie Konflikte. „Faschist“ wurde sehr selten gesagt. Nur wenn es Meinungsverschiedenheiten gab... Ein Schüler saß vor mir, ein Russe. „Lass mich abschreiben“, sagte er. Ich sagte nein. Er sagte: „Ach, du Faschist!“ Da steckte ich ihm den Füller in den Nacken. Und dann klärten die Eltern die Sache unter sich. Na, danach nannte mich niemand mehr „Faschist“.

Eigentlich war das Umfeld, in dem ich lebte, weitgehend von der Arbeitsarmee geprägt. Und dort waren wahrscheinlich 80 % Deutsche. Die Kinder lebten friedlich miteinander. Und ich kann mich nicht erinnern, dass es in unserer Schule irgendwelche Konflikte zwischen den Kindern aufgrund ihrer nationalen Herkunft gegeben hätte. Wissen Sie, ich höre immer wieder, dass man uns dort beschimpft habe und so weiter. Bei uns gab es niemanden, der uns hätte beschimpfen können. Wir kamen alle aus dem gleichen Umfeld. Und die Kinder, die nicht deutscher Nationalität waren, achteten darauf gar nicht.

*Wir veröffentlichen die Interviewausschnitte hier teilweise in gekürzter und vereinfachter Form. Die Originaltranskripte werden zum Projektabschluss veröffentlicht.

15. September 2025

Aus unseren Interviews

Viktor Schneider (Pseudonym) kam 1946 zur Welt und wuchs in einem ehemaligen Arbeitslager in dem Stadtteil „Tscheljabinsker Metallurgiewerk“ (ЧМЗ) in der Stadt Tscheljabinsk im Südural auf. Der Stadtteil war unter anderem von deutschen „Trudarmee“-Zwangsarbeitern errichtet worden, darunter auch Viktors Schneiders Vater. Die neuen Bewohner*innen des Viertels, so erzählt er, wussten oft nichts über diese Geschichte und verstanden nicht, warum dort so viele Deutsche lebten. In der Schule, erinnerte sich Viktor Schneider im Interview, hieß es, der Stadtteil sei von freiwilligen Komsomolgruppen errichtet worden – also von Freiwilligen aus den Reihen der Jugendorganisation der KPdSU. So berichtete er darüber:*

In der achten oder zehnten, neunten Klasse hatten wir ein Unterrichtsgespräch über die Geschichte unseres Viertels. Wir sprachen über die Konsomolgruppen und so weiter. Und aus irgendeinem Grund hab ich dem widersprochen. Ich bin aufgestanden und hab gesprochen. Ich sagte, ja, mag sein, dass es diese Gruppen gab – aber gebaut wurde das Stadtviertel von Trudarmisten. Und diese Straßen, es gibt hier keinen einzigen Namen, der sich auf die Trudarmisten bezieht, dafür aber sehr viele Namen von Wächtern, die diese Lager, sozusagen, organisiert haben. Zum Beispiel, die Straße des Generals Komorowskij, des Bauleiters des Werks, des Mannes, an dessen Händen das Blut der Menschen war, die hier gebaut haben. Ihn gibt es hier, die Komarowskij-Straße gibt es, und die Trudarmisten-Straße gibt es hier nicht.

Und das führte zu einer sehr negativen Reaktion in meiner Klasse. Da gab es, glaube ich, keine anderen Deutschen mehr. Insbesondere als ich anfing, irgendwie beweisbar zu sagen, dass mein Vater Fahrer gewesen war, und er in dieser Strafeinheit, in diesem Lager, gewesen war. Seine Aufgabe war es gewesen, morgens durch alle 15 Lager zu fahren und alle Verstorbenen einzusammeln und von dem Werkterritorium wegzubringen. Da war ein namenloser Friedhof. Diese Menschen wurden einfach begraben. Und danach, später, haben wir an dieser Stelle ein Denkmal organisiert, na, als Gedenken an diese Menschen. Es starben viele Trudarmisten da.

*Wir veröffentlichen die Interviewausschnitte hier teilweise in gekürzter und vereinfachter Form. Die Originaltranskripte werden zum Projektabschluss veröffentlicht.

28. August 2025

Am 28. August 1941 erschien der Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der Union der SSR „Über die Übersiedlung der Deutschen, die in den Wolgarayons wohnen“. Auf dieser Grundlage wurden bis Ende 1941 fast 800 000 Personen deutscher Herkunft in der UdSSR enteignet und nach Kasachstan und Sibirien deportiert. Heute ist der 28. August für viele von ihnen und für ihre Nachkommen ein Tag zum Gedenken daran. Einige unserer Zeitzeug*innen haben diese Deportation als Kinder erlebt und teilten ihre Erinnerungen mit uns:*

Im Jahr 1941 mussten wir auf den Rat Stalins hin nach Norden Kasachstans umziehen. An den Umzug erinnere ich mich sehr wenig, wie es unterwegs war. Aber ich weiß, dass wir 39 Tage unterwegs waren. Und auf den großen Bahnhöfen gab man uns normalerweise abgekochtes Wasser, kaltes Wasser. Na, offenbar haben sie uns auch was zu essen gegeben. Aber sehr selten. Und es fällt mir selbst sehr schwer zu erklären, wie wir 39 Tage im Zug sein konnten. Wie wir uns ernährten, ist mir selbst unverständlich. Aber ich weiß mehr aus Erzählungen als aus meiner eigenen Erinnerung. (Zeitzeuge, geb. 1934)

Wir fuhren in einem Güterwagen. In Alma-Ata [früherer Name der Stadt Almaty in Kasachstan] blieb Oma zurück. Sie ging, um Wassermelonen zu kaufen, der Zug setzte sich in Bewegung, und Oma war nicht da, ich schrie. Plötzlich warf jemand Oma mit dem Wassermelonen in den Händen durch die offenen Türen des Güterwagens hinein. Die Männer warfen sie hinein. Uns wurde während der Fahrt Essen gebracht, man brachte Reiskascha mit Kartoffeln. Auf die Toilette gingen wir organisiert: Der Zug hielt mitten in der Steppe, und alle rannten los, setzten sich hin, wie es gerade passte. Ich erinnere mich, wie Oma durch einen seichten Fluss watete, und auf den Ufern lag bereits Schnee. Es war kalt, beängstigend, aber das Wichtigste war, dass Oma in Sicht war. (Zeitzeugin, geb. 1935)

Für die Abreise hatten wir 48 Stunden Zeit. Uns wurde erlaubt, pro Person 30 kg Gepäck mitzunehmen. Was konnte man sich unter diesen 30 kg aussuchen?! Mama entschied sich, ihre Fußnähmaschine der Firma ‚Singer‘ mitzunehmen, die uns später sehr half. Aber sie wog etwa 25 kg. Wir nahmen Bettwäsche, einige Kissen, eine Daunendecke, die uns später auch mehrmals half, ein paar Decken, ein bisschen Kleidung, die notwendigste Küchenausstattung und ein paar Vorräte an Lebensmitteln mit: Getreide, Nudeln, Kartoffeln und Brot. (Zeitzeuge, geb. 1928, in schriftlichen Aufzeichnungen)

24. August 2025

Am 24. August ist der Unabhängigkeitstag der Ukraine – ein Tag, der besonders heute, im Kontext des russischen Angriffskriegs, große Bedeutung hat. Doch was hat der Krieg in der Ukraine mit unserem Projekt zu tun?

Die Journalistin und Autorin Ira Peter berichtet in ihrem Buch „Deutsch genug?“ von den Vorurteilen, mit denen sich Spätaussiedler*innen konfrontiert sehen: „Sie wählen rechts, sprechen nur Russisch und unterstützen Putin?“, heißt es. Wir haben mit unseren Zeitzeug*innen über den Krieg gesprochen und sehr unterschiedliche Perspektiven erhalten. Die meisten Befragten drücken ihre Solidarität mit der Ukraine aus. Wir haben hier einige Auszüge aus unseren Interviews zu diesem Thema gesammelt:*

Ich wünsche der Ukraine einen vollen Sieg. Ich wünsche, dass alle möglichen Reparationen, alles, was wiederhergestellt werden kann, alles, was nur möglich ist – natürlich ist vieles unmöglich, aber all dies sollte geschehen – von Russland bezahlt wird, und jeder – einschließlich ich selbst – sollte [diese Reparationen] zahlen.

Ich sage Ihnen, wenn ich 20 Jahre jünger wäre, würde ich freiwillig in den Krieg für die Ukraine ziehen. Ein Freund rief mich um 5 Uhr morgens an und lobte Putins Vorgehen. Ich habe ihn beschimpft und seine Telefonnummer blockiert. Also bin ich so ein Antifaschist, Gott sei Dank.

Interessiert uns der Krieg in der Ukraine, oder was? Gar nicht… Wir brauchen sowas nicht.

Ich stehe definitiv auf der Seite der Ukraine. Sie hat ihr Recht, ihre Sache zu verteidigen...

Wenn ich die ganze Macht hätte, hätte ich gesagt: „Stop! Neue Grenzen!“ Und später irgendwann wird es so geteilt, wie es gerecht ist, und dann würde es keine neuen Gefallenen geben, und dann hätte man auch die Gegenden, die so zerbombt sind, wieder aufgebaut. Weil zerbombt und zerstört ist nicht nur die Seite, die die Russen bombardieren, es sind auch viele von den Gebieten, die acht Jahre dort in Donbas litten, alle wissen es.

Ich habe bis heute eine negative Einstellung zur sowjetischen und zur russischen Regierung. Ich verurteile Putin und seine Machenschaften vollständig, wie er die gesamte ehemalige Sowjetunion wiederherstellen will und all das. Und ich glaube Putin, dass er das wirklich will. Und was noch schlimmer ist, die Russen unterstützen ihn. Das ist auch ein schlechter Faktor.

*Wir veröffentlichen die Interviewausschnitte hier teilweise in gekürzter und vereinfachter Form. Die Originaltranskripte werden zum Projektabschluss veröffentlicht.

15. August 2025

Aus unseren Interviews

Johann Braun (Pseudonym) wurde 1932 in der deutschen Siedlung Rosental in Sibirien geboren. In unserem Interview teilte er mit uns, wie seine Familie die ersten Kriegsjahre überlebte:*

Also begann 1941 der Krieg. Der Vater wurde natürlich abgeholt. Sie holten alle Männer, holten alle, natürlich. Auf ein Mal. Unseren Vater und alle Männer im Dorf. Ich war also 10 Jahre alt, als ich schon arbeiten musste. Und das war sehr hart. Dazu war es noch kalt. Und ich war barfuß. [Schluchzen] Im Winter habe ich natürlich nirgendwo gearbeitet, natürlich, das ist klar. Denn wir hatten nur das eine Paar Valenky [Filzstiefel], und die waren auch… – der Absatz war eingerissen. Der Schnee drang hinein...

Wir waren vier Kinder. Und Mama war krank, Invalidin. Es ging so weit, dass wir betteln gegangen sind. Es gab noch wohlhabende Leute da. Sie hatten Kartoffeln. Wir baten sie um die Schalen, die – na, wenn man Kartoffeln schält. Na, Mama brachte sie heim, kochte sie. Da hatten wir aber noch die Kuh. Mama vermischte die Schalen mit Sauerrahm. Wir wollten essen, so aßen wir. [Pause] Es war aber unmöglich, das herunterzubekommen…

*Wir veröffentlichen die Interviewausschnitte hier teilweise in gekürzter und vereinfachter Form. Die Originaltranskripte werden zum Projektabschluss veröffentlicht.

19. Juni 2025

Am 19. und 20. Mai fanden weitere Interviews in Westfalen statt. Hierbei handelte es sich – mit den Jahrgängen 1934 und 1935 – um die älteren unserer Zeitzeug*innen. Diese Gespräche gaben uns wertvolle Einblicke in die Deportationserfahrungen der sowjetdeutschen Kriegskinder.
Aktuell ist unsere Projektbearbeiterin Alexandra Kolesnikova erneut in Nordrhein-Westfalen unterwegs: Diese Woche stehen die Jahrgänge der 1940er-Jahre im Fokus. Unsere Gesprächspartner*innen und ihre Familien teilen mit uns nicht nur ihre Lebensgeschichten, sondern auch unterschiedliche Materialien: Fotos, Dokumente, handschriftliche Aufzeichnungen, Autobiografien und sogar Gedichte.

Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken!

5. Mai 2025

Zwei Interviews liegen bereits hinter uns. Heute steht für unsere Projektbearbeiterin eine Reise nach NRW an. Dort finden die nächsten drei Interviews statt, u. a. mit unserem bislang ältesten Zeitzeugen: Er ist vor Kurzem 100 Jahre alt geworden. Wir hoffen, durch seine Lebensgeschichte und Perspektive neue Einblicke in die Erfahrungen der sowjetdeutschen Kriegskinder zu gewinnen.

8. April 2025

Heute hat unsere Projektbearbeiterin Alexandra Kolesnikova das erste Interview für unser Projekt durchgeführt. Ein Zeitzeuge aus Berlin hat  sich – mit Unterstützung seiner Familie – dazu entschieden, seine  Erinnerungen mit uns zu teilen. Vielen Dank dafür! Die nächste Reise  steht bereits in der kommenden Woche an: Diesmal geht es nach Chemnitz!

© Alexandra Kolesnikova (Kenig)

© Alexandra Kolesnikova (Kenig)

© Alexandra Kolesnikova (Kenig)

1. April 2025

Seitdem wir unseren Flyer verbreiten, erreichen uns immer wieder Rückmeldungen aus ganz Deutschland. Wir freuen uns sehr über mehr als 15 Zeitzeug*innen unterschiedlicher Jahrgänge!

Deshalb beginnen wir diesen Monat mit den ersten Interviews. Wir sind gespannt auf die Gespräche und die wertvollen Erinnerungen, die uns vermittelt werden!

Gleichzeitig sind wir weiter auf der Suche nach Zeitzeug*innen. Also melden Sie sich/meldet euch gerne bei uns!

27. März 2025

Am 27. März 2025 nahm unsere Projektbearbeiterin Alexandra Kolesnikova an der Tagung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit dem Titel „Geteilte Wege, gemeinsame Erfahrungen: Migrationsgeschichte(n) von Spätaussiedler:innen sowie jüdischen Kontingentflüchtlingen im vereinten Deutschland“ in Berlin teil.
Neben der Vorstellung eines Audiowalks zu „Jüdischem Leben in zwei Diktaturen“, eines Kulturprojekts zu „Jungen Russlanddeutschen und dem Ukrainekrieg“ und der Sammlungsarbeit der Neuen Synagoge Berlin war auch die Präsentation unseres Dokumentationsvorhabens Teil des Programms. Außerdem wirkte Alexandra Kolesnikova an einer Podiumsdiskussion mit, die sich mit den vielfältigen Ansätzen zur Vermittlung postsowjetischer Migrationsgeschichten befasste.
Darauf folgte ein Impulsvortrag der Kulturwissenschaftlerin Dr. Darja Klingenberg (Frankfurt/ Oder) sowie eine Buchlesung aus „Deutsch genug? Warum wir endlich über Russlanddeutsche sprechen müssen“ von der Journalistin, Moderatorin und Podcasterin Ira Peter. Außerdem gab es ausreichend Zeit für Diskussionen mit dem Publikum.

Die Tagung verknüpfte zwei Themenfelder, die bislang wenig Aufmerksamkeit außerhalb der jeweiligen Communities erfahren haben. Durch einen respektvollen und sensiblen Umgang mit unterschiedlichen Migrationserfahrungen konnte die Tagung einen fruchtbaren Wissens- und Erfahrungsaustausch anstoßen und zur Vernetzung zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen anregen.

Wir bedanken uns herzlich bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur für die Organisation und Einladung sowie bei allen Anwesenden für ihr Interesse und die bereichernden Diskussionen!

© Bundesstiftung Aufarbeitung

© Bundesstiftung Aufarbeitung

© Bundesstiftung Aufarbeitung

© Bundesstiftung Aufarbeitung

© Bundesstiftung Aufarbeitung

© Bundesstiftung Aufarbeitung

10. März 2025

Die Vorbereitungen laufen. Am 27. März stellt unsere Projektbearbeiterin Alexandra Kolesnikova unser Projekt bei der Tagung „Geteilte Wege, gemeinsame Erfahrungen: Migrationsgeschichte(n) von Spätaussiedler:innen sowie jüdischen Kontingentflüchtlingen im vereinten Deutschland“    der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur vor. Wir freuen uns auf den Austausch und das Kennenlernen mit den anderen Beteiligten!

15. Februar 2025

Wir suchen Personen, die zwischen den 1930er und 1950er Jahren in einer deutschen Familie in der Sowjetunion geboren sind und uns ihre Lebensgeschichte erzählen. Die Gespräche können auf Deutsch oder Russisch (und auf Anfrage auch auf Ukrainisch) geführt werden. Für die Suche nach Zeitzeugnissen haben wir einen Flyer erstellt, den wir momentan über alle möglichen Wege verbreiten.

1. Februar 2025

Heute ist offizieller Projektstart. Unsere Projektbearbeiterin Alexandra Kolesnikova beginnt ihre Arbeit. Los geht’s!

18. Dezember 2024

Wir freuen uns sehr! Unser Antrag auf Förderung durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur wurde positiv beschieden. Im nächsten Jahr können wir loslegen und mit der Dokumentation „sowjetdeutscher“ Erfahrungsgeschichten beginnen.

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