Ortschroniken digital
Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts
Herausgegeben im Auftrag des Historischen Datenzentrums Sachsen-Anhalts, des Landesheimatbunds Sachsen-Anhalte e. V. und des LDA, Instituts für Landesgeschichte am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, von Katrin Moeller, John Palatini und Michael Hecht.
ISSN: 2940-0627
Schulvorstand Bornitz (Hg.): Einkommen der Lehrer
zu Bornitz 1872 bis 1889. Sammlung: Chroniken des
Orts Bornitz (Elsteraue, Burgenlandkreis), in:
Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche
Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 23,
Halle 2025.
Die Akte gibt Auskünfte zur Besoldung der beiden Lehrer an der Volksschule Bornitz zwischen 1872 und 1889, die regelmäßig neu bestimmt wurde. Diese Entlohnung speiste sich aus den Einkünften der Schule und den Staatsbeiträgen sowie Sachleistungen (Wohnung), deren Zusammensetzung in einzelnen Schriftstücken genau benannt und gelegentlich überprüft wurde. Die Akte enthält vor allem vorgedruckte Formulare der Schulinspektion, die zur Überprüfung der Einnahmen und Ausgaben ausgefüllt werden mussten.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.17566196 .
Schulvorstand Bornitz (Hg.): Einkommen der Lehrer
zu Bornitz 1897 bis 1907/17. Sammlung: Chroniken
des Orts Bornitz (Elsteraue, Burgenlandkreis), in:
Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche
Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 22,
Halle 2025.
Die Akte enthält Informationen über die Besoldung der beiden Lehrer an der Volksschule Bornitz in den Jahren 1897 bis 1907/1917, die regelmäßig neu festgelegt wurde. Die Entlohnung setzte sich aus den Einnahmen der Schule, staatlichen Zuschüssen sowie Sachleistungen (etwa der Wohnung) zusammen. Deren genaue Zusammensetzung wurde in einzelnen Schriftstücken detailliert beschrieben und gelegentlich überprüft.
Zum Grundgehalt der Lehrer kamen verschiedene Zulagen hinzu – etwa Alterszulagen, Zuschläge für die Art der Lehrerstelle oder für zusätzliche Aufgaben in Kirche und Gemeinde. Die Festlegung der Zahlungen erfolgte durch den Schulvorstand unter Leitung des Gemeindevorstehers und Ortsschulinspektors (zugleich Pastor) in Draschwitz, in Abstimmung mit der Schulinspektion. Das Dokument nennt ausführliche Regularien zum Vorgehen.
Teilweise werden auch personenbezogene Daten der Lehrer sowie Abschnitte ihrer Erwerbsbiografie aufgeführt. Für das Jahr 1905 liegt ein detaillierter Haushaltsplan vor, der die umfassende Versorgung der Lehrer mit Wohnung, Kleidung, Lebensmitteln und kultureller Ausstattung beschreibt. Offenbar stand dieser Plan im Zusammenhang mit einer Verhandlung über eine Gehaltserhöhung. Die hierfür einberufene Gemeindeversammlung ist mit sämtlichen Teilnehmern dokumentiert. Die Bewilligung eines persönlichen Zuschlags wurde dabei eingehend erörtert.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.17565457 .
Schulvorstand Bornitz (Hg.): Kurrende von Schulvorstand und Schulgemeinde 1900 bis 1915. Sammlung: Chroniken des Orts Bornitz (Elsteraue, Burgenlandkreis), in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 21, Halle 2025.
Die Akte verzeichnet die Namen der Kurrende für die Schulgemeinde und die Wähler des Schulvorstandes der Volksschule Bornitz für die Jahre 1900 bis 1915. Überdies finden sich einige Schriftstücke zur Einstellung bzw. Versetzung von Lehrern und die Einladungen zu Versammlungen der Schulgemeinde.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.17556561 .
Schulvorstand Bornitz (Hg.): Ernennung und Anstellung der Lehrer, 1881 bis 1913. Sammlung: Chroniken des Orts Bornitz (Elsteraue, Burgenlandkreis), in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 20, Halle 2025.
Die Akte verzeichnet die durch die Schulinspektion Zeitz vorgenommene Benennung und Einführung der verschiedenen Lehrer auf die erste und zweite Lehrerstelle der Volksschule Bornitz. Dabei werden die Namen der berufenen Personen, ihre Ausbildung und ihre zukünftigen Einkünfte oft benannt und durch den Schulvorstand bestätigt. Die Anstellungen werden über das Register der Regierung (Verzeichnis) identifiziert. Zum Teil werden Erwerbsstationen oder Qualifizierungswege der Lehrer ersichtlich. Die Akten setzen im November 1881 ein (reichen aber auch auf Vorgänge bis 1879 zurück) und enden im Oktober 1913.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.17554744 .
Schule Bornitz (Hg.): Album für die Schulentlassenen zu Bornitz, Ostern 1895 bis 1910. Sammlung: Chroniken des Orts Bornitz (Elsteraue, Burgenlandkreis), in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 19, Halle 2025.
Das Schulalbum setzt die Liste der Schüler und Schülerinnen der Bornitzer Einrichtung fort, die mit dem "Album für die Schulentlassenen zu Bornitz, Ostern 1878 bis Ostern 1894" [DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.17552935] begonnen wurde. Dabei werden auch in diesem Album die Schulkinder mit ihrem vollständigen Namen, Geburtsdaten und der Zeitspanne des Schulbesuchs aufgeführt sowie Angaben zu den Vätern gemacht. Die Schulleistungen geben für den Schulbesuch insgesamt, Betragen, Fleiß und Kenntnisse Schulnoten wider. Weitere Angaben sind teilweise vorhanden. Die Einträge umfassen 295 Schüler und Schülerinnen bis zur Entlassung aus der Schule zwischen Ostern 1895 und Ostern 1910. Das früheste Aufnahmedatum reicht in das Jahr 1887.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.17554535 .
Schulvorstand Bornitz (Hg.): Protokolle zur Verwaltung der Schule, Geschäftsübergabe 1908. Sammlung: Chroniken des Orts Bornitz (Elsteraue, Burgenlandkreis), in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 18, Halle 2025.
Die Chronik zur Übergabe an den Schulvorstand im Jahr 1908 beginnt mit einem Inventar aller Gegenstände und Lehrmittel der Schulstube und zweiten Schule in Bornitz, einschließlich der Lehrerwohnung. Das Inventar wird mit dem 6. Oktober 1890 datiert und offensichtlich in den folgenden Jahren fortgeführt und ergänzt. Zum 1. April 1908 übernahm der Gemeindevorsteher Julius Böhme den Vorsitz des Schulvorstandes vom Pfarrer Koniecki aus Draschwitz. Die Dokumente listen darüber hinaus den neuen Schulvorstand (Gutsbesitzer Alwin Köhler, Rentner Hugo Jacob, Gutsbesitzer Oskar Winter, Stellmachermeister Gustav Kässner, Arbeiter Gustav Hans) auf und legen die Aufgaben des Schulvorstandes fest.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.17553183 .
Schulvorstand Bornitz (Hg.): Protokolle zur äußeren Verwaltung der Schule 1881 bis 1907. Sammlung: Chroniken des Orts Bornitz (Elsteraue, Burgenlandkreis), in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 17, Halle 2025.
Die Chronik versammelt Protokolle des Schulvorstandes der Schule Bornitz vom 5. Dezember 1881 bis zum 22. Oktober 1907 als Teil der "äußeren Verwaltung" der Ortsschulinspektion. Der gewählte Schulvorstand bestand aus ca. fünf bis sieben Mitgliedern, zu denen der Ortsvorsteher, der Pastor, ein Lehrer und weitere wichtige Mitglieder der kulturellen und ökonomischen Oberschicht der Gemeinde gehörten und der ca. 25-köpfigen Schulgemeinde vorstand. Er verhandelte in seinen Sitzungen besonders die Haushaltsfragen und die Finanzführung der Schule, die Festsetzung des jährlichen Lehrergehalts sowie alle Planungsfragen des Schulbaus und seiner Instandsetzung. Alle Neu- und Ausbaupläne der Schule wurden vom Schulvorstand besprochen und verabschiedet. Hierfür wurde ein Rendant beschäftigt, der vor allem die Einkünfte der Schule aus Testamenten und Legaten, Landbesitz und anderen Finanzquellen beaufsichtigte und verwaltete. Gleichzeitig unterlagen aber auch die Festsetzung der Schulgröße, die Dauer der Ernteferien, Versicherungsfragen sowie die Sicherstellung des Schulweges für die Kinder der Verantwortung des Vorstandes. Einbezogen war er offenbar auch bei der Planung, Organisation, Durchführung und Finanzierung von Schulfeierlichkeiten. So wurden bei einem Schulfest 1903 nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern ebenso Bier und Vögel für den Schießwettbewerb für die Schüler vorgesehen. Neben dem Schulvorstand war aber offenbar auch die Elternschaft zu einigen Fragen zustimmungspflichtig
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.17552683 .
Schule Bornitz (Hg.): Album für die Schulentlassenen zu Bornitz, Ostern 1878 bis 1894. Sammlung: Chroniken des Orts Bornitz (Elsteraue, Burgenlandkreis), in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 16, Halle 2025.
Das Schulalbum versammelt die Schüler und Schülerinnen der Bornitzer Einrichtung mit ihrem vollständigen Namen, Geburtsdaten und die Zeitspanne des Schulbesuchs. Ergänzt wird die Quelle durch eine kurze Einschätzung der Schulleistungen und eine Übersicht zur Schulbiografie (Zeugnisse, besuchte Schulgänge). Zudem werden Angaben zu den Eltern und ihren Berufen gemacht. Die Einträge umfassen 220 Schüler und Schülerinnen bis zur Entlassung aus der Schule zwischen Ostern 1878 und Ostern 1894. Das früheste Aufnahmedatum reicht in das Jahr 1869.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.17552935 .
Otto Hähnel und Arthur Kirsten: Schulchronik II von Bornitz: 1926 bis 1947. Sammlung: Chroniken des Orts Bornitz (Elsteraue, Burgenlandkreis), in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 15, Halle 2025.
Die zweite Chronik der Schule der Ortschaft Bornitz (Elsteraue) im heutigen Burgenlandkreis des Bundeslandes Sachsen-Anhalt wurde von Otto Hähnel und später von Arthur Kirsten verfasst. Sie beschrieben zwischen 1926 und 1947 vor allem die weitere Entwicklung der vierklassigen Ortschule mit ihren drei Lehrern und die Aktivitäten zum Schulneubau ab Frühjahr 1926. Weitere Schwerpunkte der Chronik bildeten die typischen Schulfeiern (Pestalozzi-Gedenkfeier, Hindenburgfeier, Weihnachtsfeier), Ausflüge und Reisen sowie Sportwettkämpfe. Ähnlich klassisch sind auch die Schilderungen von Wetterereignissen, Unglücks- und Kriminalfällen, aber auch Epidemien, gemeindliche Bautätigkeiten im Ort und später der Errichtung eines Ehrenmals für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Ab 1928 wurden die Ergebnisse der Reichtstags- und Landtagswahlen genauer dokumentiert, die im neuen Schulgebäude stattfanden. Der politische Umbruch in der NS-Zeit ab 1933 wird ausführlicher berichtet. Neben den politischen Veränderungen finden sich Berichte über den Reichsarbeitsdienst und mit dem Einsetzen des Krieges über die vielen im Krieg Gefallenen des Ortes. Den Abschluss der Chronik bilden Einträge zu Kriegshandlungen, so die Bombardierung der Region im November 1944 und im Januar 1945 sowie die Wiederaufnahme des Schulbetriebs und der Neubeginn in der russischen Besatzungszone.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.16977224 .
Albert Toepel, Paul Worrack, H. Peters, N.N. Koniecki und Friedrich Hühndorf: Schulchronik I von Bornitz: 1867/1878 bis 1922. Sammlung: Chroniken des Orts Bornitz (Elsteraue, Burgenlandkreis), in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 14, Halle 2025.
Die erste Chronik der Schule in der Ortschaft Bornitz (Elsteraue), im heutigen Burgenlandkreis des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, wurde ab 1878 von Friedrich Albert Toepel verfasst. Bei der Anlage des Buches teilte er dieses in verschiedene Abschnitte ein, die eine Vielzahl von Themen wie die Schulgründung, die Schulinspektion und -visitation, die Schulstatistik, die Nebentätigkeiten der Lehrkräfte, die Schulbauten, den Zustand der Schule sowie die unterschiedlichen Veranstaltungen des Schullebens behandeln. Wichtige Kapitel sind neben der Gründungs- und Baugeschichte insbesondere die Feste und Feierlichkeiten.
Die Chronik beginnt bereits mit der geplanten Schulgründung und dem Wirken einiger Lehrkräfte der Umgebung, die seit 1826 für die Bildung der Bornitzer Kinder tätig waren. In den 1860er Jahren wurde der Wunsch nach einer eigenen Schule intensiver verfolgt. Die an der Schulgründung beteiligten Personen werden namentlich aufgeführt, da sie ihre Verpflichtungen gegenüber anderen Schulverbänden auflösten und sich stattdessen finanziell für die Schule in Bornitz engagierten. Die Beschlüsse und Rahmenbedingungen der Schulgründung, unter anderem die Anstellung eines Lehrers und der Schulbau, werden in der Chronik ausführlich beschrieben. Im April 1867 erfolgte die Grundsteinlegung für den Schulneubau, der im Herbst desselben Jahres fertiggestellt und 1868 bezogen wurde. Nach einem größeren zeitlichen Sprung berichtet vermutlich Johann Friedrich Paul Worrack von der Erweiterung der Schule im Jahr 1886.
Im zweiten Teil des Buches werden ab 1909 eher chronikalische Angaben gemacht, die auch Wetterereignisse, Himmelserscheinungen, Schülerzahlen und ortsgeschichtliche Details umfassen. Insgesamt sind die Einträge in der Chronik jedoch nicht durchgehend chronologisch geordnet und stammen teilweise aus Ergänzungen des späteren Chronisten Johann Friedrich Paul Worrack sowie anderer Autoren. Zwischen 1909 und 1914 übernahm H. Peters eine ausführlichere Dokumentation, bevor diese kursorischer wurde. Anschließend finden sich Einträge verschiedener Autoren, darunter vermutlich auch des Lehrers Friedrich Hühndorf. Den Abschluss bilden schließlich einige Listen über Schülerinnen und Schüler sowie Gefallene.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.16979657 .
Gerhard Heinrich: Die Meliorationsgenossenschaft "Helmetal" Sangerhausen. Ein Abschnitt von nur 27 Jahren im Laufe der Zeit. Erinnerungen von Gerhard Heinrich, in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 13, Halle 2025.
Gerhard Heinrich berichtet in seinen Erinnerungen über den Auf- und Ausbau der Meliorationsgenossenschaft „Helmetal“ in Sangerhausen, der er selbst angehörte und aus persönlichen Erfahrungen resultiert. Nach einem längeren historischen Abriss vom Spätmittelalter bis zur Zeit des Nationalsozialismus wird vor allem die Phase zwischen 1963 und 1990 genauer reflektiert und ab 1972 mit jährlichen Berichten über die einzelnen Aktivitäten der Meliorationsgenossenschaft unterlegt. Dabei spielen vor allem innerbetriebliche Strukturen, die Arbeitsweisen des Betriebes und die Zusammenarbeit der Genossenschaft auch im Bezirksverband und mit der wissenschaftlichen Forschung eine wichtige Rolle. Größere Baumaßnahmen werden namentlich aufgeführt und Techniken und Maschinen beschrieben. Zum Teil werden auch die sozialen Aufgaben der Genossenschaft wie die Rolle als Patenbetrieb, das Ferienwesen und Essenskantine oder über die Fremdleistungen im Ernteeinsatz berichtet.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.14712691
Lehrer Freund u. a.: Schulchronik von Reinharz 1874-1914, in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 12, Halle 2023.
Ortschroniken digital 12
Mit 89 Schülern trat der Lehrer Freund 1874 nicht nur seinen einjährigen Schuldienst in Reinharz (Sachsen) an, sondern eröffnete mit solchen Statistiken seinen Bericht über die Schule. Fast ein Jahr lang blieb die Lehrerstelle vakant, bevor O. Löffler aus Gerbisdorf bei Schkeuditz die Stelle übernahm. Das Schulleben blieb auch in den folgenden Jahren von vielen Stellenwechseln, Vertretungen und Vakanzen geprägt. Die Chronik wurde daher in den ersten zwanzig Jahren nur sporadisch geführt, die vielen Schüler blieben häufig ohne Unterricht durch den einzigen Lehrer des Ortes. Erst Siegfried Ziemann begann 1895 eine ausführlichere Beschreibung, die auch den Turnunterricht, die Schulausstattung mit Sport- und Musikgeräten und anderen Lehrmaterialien, die finanziellen Grundlagen der Schule und weitere Aktivitäten erfasste. Die Zusammenstellung offenbarte einmal mehr die nicht tarifgerechte Entlohnung auf der Lehrerstelle in Reinharz. Er schildert intensiver auch die Einschulungsfeier der Kinder, verließ die Schule jedoch ebenfalls nur zwei Jahre später. Diese Ausführlichkeit behielt sein Nachfolger Alfred Ziegler nur anfangs bei, später überwogen knappere Zusammenfassungen zu den einzelnen Schuljahren. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges setzt durch den Lehrer Niese eine intensivere Berichterstattung über die Kriegsfolgen ein, der fast wöchentliche Beiträge enthält und das Gemeindeleben insgesamt erfasst. Nach dem Krieg fügte er auch Exkurse zur Geologie der Dübner Heide bei. Den Abschluss der Chronik bildet eine Auflistung der Inventare von Schule und Schulbibliothek mit vielen Streichungen und Ergänzungen.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.10091452
Helmut Berthold: Die Geschichte des hallischen Schulwesen. Verfasst im Jahr 1939, in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 10, Halle 2023.
Ortschroniken digital 10
In der Klassenstufe 8 verfasste Helmut Berthold eine größere Arbeit zum hallischen Schulwesen. Er gibt einen Überblick über die Geschichte des mittelalterlichen Schulwesens mit den verschiedenen Klosterschulen (Neuwerk, Petrikloster, Moritzkloster, St. Pauli, Kloster der Marienkammer) sowie den Pfarrschulen, die sich bis in die Neuzeit erschreckten. Dabei geht er auf Schulmaterialien, die Lehrer und den Unterricht ein, behandelt aber auch das Thema der Züchtigung von Schülern. Dies gilt auch für die Herausbildung der ersten Gymnasien wie auch der Privatschulen. Anschließend beschäftigt er sich mit der Gründungswelle von Schulen im 18. Jahrhundert, die vor allem das reformierte Gymnasium, die Akademie und Universität sowie die Schulen der Franckeschen Stiftungen betreffen. Daneben werden die Realschule von Christoph Semler und die Armenschule behandelt. Besonders im 19. Jahrhundert interessiert ihn dann die Diversifizierung des Schulwesens, auch mit der Entstehung von Berufsschulen, Sonntagsschulen, Gewerbeschule, Lehrer- und Kindergärtnerinnenseminaren und technischen Lehranstalten. Einen Schwerpunkt bilden auch die landwirtschaftlichen Schulen sowie die Blindenanstalt bzw. Taubstummenanstalt.
August Lampe: Schulchronik von Hüselitz 1876 bis 1945, in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 9, Halle 2023.
Ortschronik Hüselitz
Der Lehrer August Lampe (geb. 17.01.1856) begann mit seinem Amtsantritt in Hüselitz die Schulchronik. Dabei bemühte er sich um einen umfassenderen Einblick in die Geschichte des Dorfes (auch im späteren Teil des Buches), weil die Schulakten und vermutlich auch Aufzeichnungen über das Dorf bei einem Brand zuvor vernichtet worden waren. Etliche Ergänzungen stammen aber auch von späterer Hand, sind aber keinen spezifischen Autoren zuzuordnen. Offenbar hatte Lampe die Aufzeichnung nach Themen strukturiert und zwischen den Kapiteln jeweils mehrere Seiten Platz gelassen, die später von seinen Nachfolgern gefüllt wurden oder auch leer blieben. Neben der Dorfgeschichte mit dem Kirchenneubau, der Orgelweihe, der Elektrifizierung oder Berichten über den Ersten und Zweiten Weltkrieg und dem Hochwasser 1926, widmet sich der Lehrer ausführlich der Schule. So beschreibt er das Schulgebäude sowie die Amtswohnung und ihre Unterhaltung. Gleichzeitig nennt er das Schulpersonal, wobei er auch Vorgänger seiner Stelle und Vertretungen erwähnt. Die Schulkinder werden zum Teil namentlich aufgeführt. Neben solchen genealogischen Informationen lassen sich Schilderungen zu Schulfeiern und Festen, den Beginn des „Amtlichen Schulblattes für den Regierungsbezirk Magdeburg“ ab Frühjahr 1889, Festlichkeiten des Dorfes (Goldene Hochzeit eines Kossaten), Berichten zu Gedenktagen oder Konfirmationen finden. 1897 berichtet Lampe auch über den Schulunterricht nach dem neu verabschiedeten Lehrplan. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts verändern sich die Einträge und werden erheblich kürzer, machen vor allem Mitteilungen über Visitationen, Lehrplanveränderungen, aufgenommene Schulkinder und Konfirmanden. Ab dem Schuljahr 1898/99 erfolgen allerdings auch Berichte über die einzelnen Schuljahre mit Erzählungen über Ausflüge, Feierlichkeiten etc. Ausführlich wird auf die Züchtigung und Bestrafung von Schülern eingegangen und auf Regularien zur Schule. Den Abschluss bildet eine Auflistung des Schulinventars.
Friedrich Wilhlem Bittersohl, Lehrer Rieseberg, Lehrer Reinstein und August Hensche: Schulchronik von Lüderitz 1855 bis 1949, in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 8, Halle 2023, DOI: 10.5281/zenodo.8075697.
Ortschronik von Lüderitz
Die Schulchronik widmet sich ausführlicher nicht nur der eigentlichen Schule des Ortes Lüderitz, sondern auch der Orts- und Personengeschichte. So findet sich in der Chronik die übliche Melange von Aufzählungen der einzelnen Lehrer, Pastoren und Schulinspektoren mit ihren genealogischen Grunddaten, die Schilderung einzelner Feierlichkeiten der Schule (insbesondere das Sedanfest), von Ausflügen, Konfirmationen, Schulinspektionen und besonderen schulnaher Ereignisse, sondern auch der Ausgestaltung des Sportunterrichtes und von Schulprüfungen oder der Vorstellung von Naturalien durch eine „Wanderausstellung“. Daneben wird aber auch der Toten aus verschiedenen kriegerischen Ereignissen oder besonderer Personen gedacht, wie des Adligen Ludolf von Lüderitz, dessen Familie zum Teil die Schule finanzierte. Die Schilderungen reichen bis hin zu besonderen Witterungsereignissen, zur Wiedererrichtung der Kirchturmspitze, Brandkatastrophen oder Auftritten des Gesangsvereins. Insgesamt wird die Schule zwischen 1875 und 1938 intensiver beschrieben. Nach 1938 gibt es noch einige kurz gefasste Notizen, etwa zur Sowjetischen Militäradministration und endet mit dem Jahr 1949. Die Schulchronik wurde von Friedrich Wilhlem Bittersohl (geb. 3.2.1836) begonnen und dann zwischen 1901 bis 1924 von Lehrer Rieseberg, in den 1930er Jahren von Lehrer Reinstein und schließlich von August Hensche geführt.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.8075697
Georg Hampe, Christoph Voigt, Elias Meißner, Hennicke Deparade, Johann Gottlieb Reiche, Christian Kohl, Friedrich Deparade und Franz Saalmann: Chronik der Gemeinde Harsdorf 1732 bis 1911, in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 7, Halle 2023.
Ortschronik der Gemeinde Harsdorf
Nach einem Rechtsstreit 1732 begannen Vertreter des Dorfes bzw. der Gemeinde Harsdorf bei Halle (Saale), die Abgaben und Leistungen der Dorfgemeinschaft in einer Chronik zu registrieren, weil der Major Rauchhaubt einen Viertel ihrer Holzkoppeln beanspruchte. Der Major scheiterte vermutlich mit allen drei Klagen gegen die Gemeinde. Dennoch wurden von dieser Zeit an zunächst besonders alle Abgaben und Steuern, zunehmend aber auch Vereinbarungen zwischen dem Dorf und anderen Partnern oder Verkäufe und Verpachtungen innerhalb des Dorfes durch den Dorfrichter verzeichnet. Zum Teil wurden auch ältere Rechtsgrundlagen und Gebräuche notiert. 1739 wurden erstmals die namentlichen Spenden für drei Brandopfer im Nachbarort Seeben und Kanena notiert. Später folgten andere Sammelaktionen. 1740 notierte der Richter George Hampe erstmals auch allgemeine Wetter- und Lebensbedingungen im Dorf. Er verzeichnete Schäden, Unglück und Sterblichkeitsrisiken. Es folgten Einträge zur Einstellung von Gemeindepersonal, zur Gemeinderechnung und der Bezahlung der Gemeindemitglieder zum „Gemeinderecht“, zu Fuhr- und Gespanndienste und vieles andere mehr. Wichtig war Mitte des 18. Jahrhunderts auch die Aufteilung des gemeindlichen Eigentums wie etwa der Schlamm des Dorfteichs. Dabei sind die Einträge nicht immer chronologisch, sondern wurden offenbar immer wieder nachträglich ergänzt. Die Chronik war wohl nicht von Beginn an zusammengebunden. Einige Dokumente scheinen unvollständig zu sein, zudem gibt es auch immer wieder größere zeitliche Lücken. Die Chronik ist eine gute genealogische Quelle, weil immer wieder namentliche Listen geführt wurden.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.7936437
Otto Müller: Die Chronik von Schköna. Von den Anfängen bis 1984, in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 6, Halle 2022.
Ortschronik 6
Zwischen 1972 und 1984 verfasste Otto Müller (1901-1987) seine Chronik des Ortes Schköna in der Dübener Heide (heute Sachsen-Anhalt), in der er eine breite Palette ortskundlicher Informationen zusammenfasste. Dabei geht die Chronik auf zahlreiche Details der Ortsgeschichte, einzelne Gebäude und Naturdenkmäler, Herrschaftsverhältnisse, Bewohner, Wirtschaft und Topografie ein. Ein Quellenverzeichnis liegt für den Nachweis der einzelnen Schilderungen nicht vor, die bis in das Mittelalter zurückreichen. Am Ende der Chronik findet sich ein Register. Der Bericht geht ebenso auf zahlreiche Nachbarorte und Wüstungen ein. Intensiv wird die administrative Zugehörigkeit des Ortes Schköna in den einzelnen Zeitepochen behandelt und mit demografischen und wirtschaftlichen Daten unterlegt. Kleinere Kapitel widmet sich Schwerpunktthemen wie etwa der Schulgeschichte, der Errichtung der Eisenbahn, der Feuerwehr oder des Kirchen- und Straßenbaus. Immer wieder wird das Forstwesen thematisiert. Dabei ging Otto Müller nicht nur auf den Wald als Wirtschaftsgut ein, sondern schilderte ökologische Rahmenbedingungen oder Problematiken wie den Wilddiebstahl, die Beschäftigung von Kriegsgefangenen oder die Bedeutung von Naturkatastrophen. Die Wirtschaftsgeschichte des Orts wird ansonsten in Hinblick auf den Braunkohleabbau sowie kleinere Einrichtungen (Eisenhammerwerk) behandelt. Das 20. Jahrhundert erfährt bis zum Jahr 1984 kursorische Schilderungen, wobei besonders auf die erste Hälfte des Jahrhunderts eingegangen wird.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.6825166
Christian Rieseberg / Gustav Döbe / Wilhelm Harting / Ernst Herklotz / Fritz Koseck / Wilhelm Klump / Heinz Leipert: Schulchronik des Orts Schleuß (1882-1948), in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 5, Halle 2021.
Ortschronik 5
Die Chronik der Schule Schleuß konzentriert sich zunächst sehr stark auf die tätigen Lehrer und die Vertretung in Zeiten von Militärpflicht oder Krankheit. In den späteren 1880er Jahren treten die Bautätigkeiten am Schulgebäude und die Daten von Schulprüfungen hinzu. Dabei bleiben die jährlichen Berichte relativ kurz und wird nur in einzelnen Jahren detaillierter. 1893 wird etwa relativ ausführlich über den Tod eines Schülers berichtet, dann auch über Feierlichkeiten und Ausflüge, für die mitunter auch das Programm wiedergegeben wurde. Nach Rieseberg übernahm Gustav Döbe die Führung der Chronik (1903-1905), der nun auch schwerpunktartig über die Organisation des Schulalltags, die Zusammensetzung der Schülerschaft, die Beschaffenheit des Schulgebäudes und dessen Reinigung (1904) berichtete. Zwei Signen von Kreisschulinspektoren zeigen, dass die Chronik während der Visitation gelesen wurde. Auf Döbe folgte Wilhelm Harting (1905-1909), der nicht nur Sportgeräte (1806) anschaffte, sondern sich auch um den langen Schulweg der Kinder aus Brunkau sorgte, wobei solche Berichte offenbar für die Schulinspektion gedacht waren. 1909 übernahm Ernst Herklotz, 1919 Fritz Koseck die Schulchronik, 1939 Wilhelm Klump, 1946 Heinz Leipert. 1947 richtete die Schulverwaltung schließlich eine Außenstelle in Brunkau ein, um den langen Fußweg der Kinder zu beenden. Die Chronik endet schließlich 1948, gibt in einzelnen angehängten Dokumenten aber auch Informationen zu späteren Geschehnissen. Sofern nötig, wurden Namen von Personen geschwärzt sowie zwei Ausschnitte aus Zeitungen entfernt.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.5752061
Karl Beneke / Raymund Schneider / Otto Sonnemann / Gerlinde Schreneke: Schulchronik des Orts Uetz (1885 bis 1976/1987), in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 4, Halle 2021.
Ortschronik 4
Die Schulchronik von Uetz beschäftigt sich einführend mit dem Geschlecht derer von der Schulenburg, die langjährig das Kirchenpatronat in Cobbel und Uetz ausübten. Da der Chronist Karl Beneke zugleich Küster, Kantor und Schulmeister war, beschäftigen ihn auch einige Kirchen- und Glaubensangelegenheiten. Eine kurze Erwähnung finden zunächst die Amtsvorgänger Benekes, bevor er über die eigentlichen Schulangelegenheiten schreibt. Dabei thematisiert er jährlich die Schülerzahlen, das Personal sowie auftretende Krankheiten wie Scharlach, Diphterie, Influenza oder Masern. Besonderheit dieser Chronik ist eine spätere Berichterstattung über schulärztliche Untersuchungen und die Bestellung eines Schularztes. Die Schulinstandhaltung sowie später der Schulneubau werden ausführlich berichtet. Die Nachfolger Benekens (Raymund Schneider, Otto Sonnemann *1900, Gerlinde Schreneke) greifen dann mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg auch kurz politische Ereignisse auf. Bemerkenswert ist die lange Fortsetzung der Chronik, die bis weit in die DDR-Zeit reicht. Hier werden Beziehungen zu Betrieben als Patenbrigaden, Ferienlager, Sport, die Entwicklung der LPG und eine Beteiligung an der Agra (Markleeberg) erwähnt. Namen von Schülerinnen dieser Zeit wurden geschwärzt. Die Chronik endet in den 1970er Jahren. Nach einigen freien Seiten wird davon abgesetzt das 25jährige Schuljubiläum im Jahr 1987 aufgeführt. Die Liste der zu dieser Feier anwesenden Personen wurde geschwärzt. Ein handschriftlich eingelegter Zettel führt aber die „Rollen“ der geladenen Gäste auf.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.5744279
August Hensche: Erste Schulchronik des Orts Groß Schwarzlosen (1844-1947), in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 3, Halle 2021.
Ortschronik 3
Im Oktober 1946 übergab August Hensche die erste Chronik der Schule Groß Schwarzlosen an seine Nachfolger. In dieser Chronik hatte er die Geschichte der Schule seit dem Jahr 1373 recherchiert und aus historischer Perspektive Details zum Schulbau, zu den jeweiligen Lehrern, Schülerzahlen etc. zusammengetragen. Genauere Nachrichten setzten mit der Schulleitung durch den Lehrer Johann Nicolaus Nagel (1807-1887) im Jahr 1844 ein. Hauptsächlich beschäftigt sich die Darstellung jedoch mit der Zeit der 1920er bis 40er Jahre, vor allem mit den verschiedenen Zusammenlegungen von Schulen und Klassen aufgrund der Abwesenheit bzw. Erkrankung von Lehrern. Dabei geht sie auch auf die Kriegsumstände und vor allem die Aufnahme von Flüchtlingskindern ein. In einem zweiten Teil (S. 31) schildert der Bericht schwerpunktartig den Besitz der Küsterei Groß Schwarzlosen, die Rolle von Schulaufsicht, Elternbeirat und Schulverband sowie die Aktivitäten zu verschiedenen Schulsammlungen (S. 40). 1925 wurde eine Ländliche Fortbildungsschule in Groß Schwarzlosen eingerichtet (S. 44). Mit einem Bericht über Ferien, Reisen und Feiern sowie die Präsentation verschiedener Alphabete endet die erste Chronik.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.5729888
Wilhelm Ericke / Heinrich Merkel / Wilhelm Ebel / Hermann Bollmann (sen.) / Hermann Bollmann (jun.) / Karl Blümmel / Hermann Nolten / Wilhelm Möbus: Chronik der Schule Elversdorf 1885 bis 1933, in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 2, Halle 2021.
Ortschroniken 2
Aufgrund der Bestimmungen des Königlich Preußischen Ministeriums für Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten begann Wilhelm Ericke (1864-1940) bzw. der Pastor des Ortes Elversdorf 1885 mit einer Liste der vorangegangenen Lehrer seit dem 17. Jahrhundert. Da die Schule nur aus wenigen Schülern bestand, gab es neben dem Schulleiter wohl keine weiteren Lehrkräfte. In der Chronik spielen Wetterereignisse, Brände im Ort und vor allem die Elbehochwässer immer wieder eine große Rolle. So wird über das Hochwasser 1890 ausführlich berichtet und auch über einen besonders kalten Winter. Später werden vor allem Feierlichkeiten und Feste (Schillerfest, Kaisergeburtstag, Ostern) berichtet. Daneben existieren einige Bemerkungen zu den sehr geringen Schülerzahlen und Schüleraufnahmen, den Ausbau der Schule und den Schulunterricht, zum Teil aber auch zu Epidemien, Wahlereignisse und weiteren Nachrichten. Die Chronik wird von mehreren Lehrern (Pastor Dr. Heinrich Merkel (1864-1940), Wilhelm Ebel (1879-1918), Hermann Bollmann sen. (1876-1924), Hermann Bollmann (1900-?), Herr Banse, Karl Blümmer (*1897), Hermann Nolten (*1904) sowie Wilhelm Möbus (*1905) weitergeführt. Im August 1933 bricht die Chronik ab.
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.5729584
Karl August Dettmer, Friedrich Gustav Pilz, Heinrich Friedrich Ernst Gose, Ernst Bierotte: Chronik der Schule Demker 1877 bis 1945, in: Ortschroniken digital. Bürgerwissenschaftliche Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts 1, Halle 2021.
Ortschronik 1
Die Schulchronik des Ortes Demker wurde zwischen 1877 und 1945 von verschiedenen Lehrern des Ortes geführt. Begründet wurde die Schrift von Karl August Dettmer, der aufgrund von Bestimmungen des Königlich Preußischen Ministeriums für Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten die Chronik mit einer allgemeinen Beschreibung der Schulgemeinde, des Patronats, der Lehrer und der Schulinspektion begann. In einem zweiten Teil berichtete er auch über den eigentlichen Schulunterricht und Schulbesuch sowie Modalitäten von Schüleraufnahmen, Versetzungen und Entlassungen genauer. Schließlich beschäftigten ihn Aspekte des Schulgebäudes und der Finanzierung von Unterricht und Lehrern. In diesem Sinne setzten weitere Lehrer (Friedrich Gustav Pilz, Heinrich Friedrich Ernst Gose, Ernst Bierotte) nach seinem Weggang 1882 die Schulchronik fort. Dabei wurden die eigentlichen Schulangelegenheiten immer wieder auch Anlass zum Bericht über allgemeine Geschehnisse im Ort. Zentral war etwa die Schilderung der Kriegsopfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Daneben spielen kulturelle Aspekte (Gesangsfeste, Turnbewegung), weitere Krisenerscheinungen (Großbrand, Kälteeinbruch zur Obstblüte) und kulturelle Veranstaltungen eine Rolle.




