Historisches Quartett
Historisches Quartett
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17. Oktober 2007
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Daniel Blackbourn: Die Eroberung der Natur.Eine Geschichte der deutschen Landschaft
Bernd Greiner: Krieg ohne Fronten. Die USA in Vietnam
Dan Diner: Gegenläufige Gedächtnisse.Über Geltung und Wirkung des Holocaust
Hartmut Zwahr: Die erfrorenen Flügel der Schwalbe.Tagebuch einer Krise (1968-70). DDR und „Prager Frühling“
Daß die Natur selber eine Geschichte hat, gehört zurErkenntnis der Aufklärung. Daß die Beschäftigung mit derNatur Aufschluß gibt über das politische Selbstverständnisder Deutschen, ist David Blackbourns Thema. Einer derbekanntesten Deutschlandhistoriker der USA präsentiertdamit eine Kulturgeschichte mit politischem Inhalt.
Ebenso politisch ist Bernd Greiners Buch über die Brutalisierungdes Krieges in Vietnam. Auf der Grundlage langeverschlossener Akten analysiert er die Verbrechen der amerikanischenSoldaten – ein bis heute tabuisiertes Thema in deramerikanischen Öffentlichkeit. Wie nie zuvor wird die Brutalitätdieses Krieges und seine Überschreitung aller Grenzengegenüber der Zivilbevölkerung sichtbar.
Das Buch von Dan Diner, des Leiters des Simon-Dubnow-Institutes in Leipzig, thematisiert konkurrierende Erinnerungenan die Katastrophen des 20. Jh. und die aktuellenKonflikte zwischen den Kulturen des Westens und demIslam.
1968 steht im Westen für den Aufbruch aus der Nachkriegszeit,ist zur Chiffre für den gesellschaftlichen Protestgeworden. Daß in der DDR der versuchte Ausbruch aus dernachstalinistischen Verkrustung, der im „Prager Frühling“für kurze Zeit möglich schien, intensiv beobachtet, euphorischmiterlebt und sein Ende bitter erlitten wurde, spiegeltHartmut Zwahrs Tagebuch wider – als ostdeutsches 68er-Erlebnis.
Der Buchherbst 2007 verspricht damit vielfältigeEntdeckungen.