Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Forschung

Forschungsschwerpunkte

  • Oral History und Erfahrungsgeschichte
  • Historische Migrationsforschung
  • Biographieforschung
  • Arbeit und Alltag in der DDR und Transformationsgesellschaft
  • Vermittlung von Zeitgeschichte

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Lea Grundig 1906-1977. Migrationserfahrungen im 20. Jahrhundert“

Bericht zur Forschungsreise 2022 nach Israel

Jeannette van Laak und Lisa Weck auf den Spuren von Lea Grundig in Isreal

Jeannette van Laak und Lisa Weck auf den Spuren von Lea Grundig in Isreal

Jeannette van Laak und Lisa Weck auf den Spuren von Lea Grundig in Isreal

Seit Juli 2020 forschen Jeannette van Laak und Lisa Weck im Rahmen eines DFG-Forschungsprojekts zum Leben und Schaffen der deutsch-jüdischen Künstlerin Lea Grundig, die von 1940 bis 1948 im Britischen Mandatsgebiet Palästina lebte. Anfang März reisten sie nach Israel, um ihren Spuren dort nachzugehen. Lisa Weck gibt in einem Bericht ihre Eindrücke von der Reise wieder.
lea_grundig_weck_2022.pdf (944,8 KB)  vom 27.04.2022

Lea Grundig (1906-1977). Migrationserfahrungen im 20. Jahrhundert

Das Forschungsprojekt verfolgt die Frage, wie sich der Blick auf eine bzw. die Wahrnehmung über einer Person verändert, wenn der Erfahrungsraum der Migration den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet. Hierfür werden Fragen der historischen Migrationsforschung mit Fragen der Wissensgeschichte zur Migration und mit Aspekten der Gendergeschichte verbunden. Im Mittelpunkt des Projektes stehen die mehrfachen Migrationserfahrungen der Grafikerin und späteren SED-Kulturfunktionärin Lea Grundig: Deren jüdisch-orthodoxe Herkunftsfamilie war im frühen 20. Jahrhundert aus Galizien nach Dresden umgezogen, in den 1930er Jahren dann nach Palästina emigriert und dort sesshaft geworden, während die Künstlerin Grundig 1948/49 nach Dresden und damit in die SBZ/DDR zurückkehrte. Emigration und Remigration sollen auf erfahrungsgeschichtliche Dimensionen hin befragt werden, da diese sowohl innerhalb der Familie weitergegeben wurden, als auch eigene Erfahrungen lebensgeschichtlich zu integrieren waren. Darüber hinaus brachte sich Grundig auf den verschiedenen Lebensstationen als Künstlerin in die jeweiligen öffentlichen Diskurse ein, so dass man an ihrem Beispiel exemplarisch nachverfolgen kann, wie migrantisches Erfahrungswissen generiert und in die jeweilige Aufnahmegesellschaft eingebracht wurde. Neben Briefen, Tagebüchern und Manuskripten steht hierfür ein bildnerischer Nachlass zur Auswertung bereit, der etwa tausend während der Emigration entstandene Illustrationen umfasst und auszugsweise in die Analyse mit einbezogen wird. Im Ergebnis wird eine Biografie entstehen, die danach fragt, wie die erzwungene und die selbstbestimmte Migration im 20. Jahrhundert das Leben einer Künstlerin prägten, die sich zeitlebens in den für deutsch-jüdische Kommunistinnen oft charakteristischen Spannungsfeldern zwischen Emanzipation und Einbindung bzw. Aufbruch und Anpassung bewegte.

Dissertationsprojekt

Das Projekt befasst sich mit den letzten Privatbetrieben der DDR, von denen vielen der Übergang in die soziale Marktwirtschaft ab 1989/90 gelang. Diese kleinen Handwerks-, Gewerbe- und Handelsbetriebe bildeten die „untypische“ Arbeitswelt der DDR, deren Beschaffenheit das Vorhaben erfahrungsgeschichtlich ausleuchten möchte.

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