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NFDI4Memory - Data Connectivity
NFDI4Memory-Team am Historischen Datenzentrum Sachsen-Anhalt, Foto: Katja Dohnke
Was sind die Nationalen Forschungsdateninfrastrukturen?
Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) ermöglichen eine systematische Erschließung, Vernetzung sowie nachhaltige und qualitativ hochwertige Nutzbarkeit von Forschungsdaten für das deutsche Wissenschaftssystem und gestalten damit die Transformation der Wissenschaften in das digitale Zeitalter. Während bisher Daten meist dezentral, projektbezogen oder zeitlich begrenzt zugänglich waren, soll mithilfe von NFDI Wissen dauerhaft digital gespeichert werden und nach den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) verfügbar gemacht werden. Dies ermöglicht neue Wege und Strategien der Erkenntnisbildung und damit neue Innovationen.
Die NFDI teilt sich auf in 27 Konsortien, in denen sich unterschiedliche Institutionen eines Forschungs- und Fachbereichs zusammenschließen, um diese Ziele zu erreichen.
Was ist NFDI4Memory
Bei NFDI4Memory handelt es sich um das Konsortium für geschichtswissenschaftlich arbeitende Disziplinen, das neben den Konsortien NFDI4Culture , NFDI4Objects und Text+ zu den vier geisteswissenschaftlichen Konsortien gehört. Bei NFDI4Memory arbeiten Forschungseinrichtungen sowie Gedächtnisinstitutionen (Archive, Bibliotheken, Sammlungen, Museen) eng zusammen. Ein Schwerpunkt sind Methoden der digitalen Quellenkritik und die Kontextualisierung von Daten. Die Arbeit des 4Memory-Konsortiums ist in sechs "Task Areas " organisiert, die - in wechselseitiger Zusammenarbeit - jeweils unterschiedliche Aspekte zur Verbesserung des Forschungsdatenmanagements in den historisch orientierten Geisteswissenschaften behandeln, neue Standards für historische Daten und für eine digitale historische Quellenkritik setzen und die 4Memory-Community im digitalen Raum begleiten und ausbauen.
Aufgaben der Task Area 2 "Data Connectivity"
TA2 "Data Connectivity" arbeitet mit zwei Arbeitsgruppen in München und Halle (Saale) an der Verknüpfung und Kontextualisierung von geschichtswissenschaftlichen Forschungsdaten, um ein zeitgemäßes Datenmanagement zu ermöglichen und das Fundament für den geplanten 4Memory-Data-Space zu bilden. Sie soll den Grundstein für historisch sensible und eindeutige Norm- und Metadaten legen, forschungsbasierte historische Kategorisierungen herausarbeiten und für die gemeinsame Nutzung für das Semantic Web mit denen von Archiven, Bibliotheken und Museen verknüpfen, um so größere Datenstrukturen und -mengen zu kontextualisieren. Datenkonnektivität ist für die Erreichung der LINKAGE -Ziele von entscheidender Bedeutung.
Die Entwicklung, Verbesserung und Vereinheitlichung von Normdaten, Taxonomien, Metadaten, Ontologien und APIs wird die Verbindung zwischen Forschung, Gedächnisinstitutionen und Infrastrukturen stärken. Digitale historische Daten werden somit standardisiert, beschrieben, verknüpft und einheitlich erschlossen.
NFDI4Memory am Historischen Datenzentrum Sachsen-Anhalt
NFDI4Memory-Arbeitsteam, Foto: Katja Dohnke
Das Historische Datenzentrum Sachsen-Anhalt widmet sich innerhalb der TA2 der Standardisierung historischer Normdaten, also deren Identifizierung, Bewertung, Optimierung, Nutzung und Verknüpfung. Dazu zählt vor allem die Arbeit mit kontrollierten Vokabularen und die Verbindung zur GND (Gemeinsame Normdatei). Anhand von vier Use-Cases (Mittelalter/Frühe Neuzeit; Oral History (Zeitgeschichte); Orte (GOV), Berufe und Tätigkeiten (Personen)) sollen so forschungsorientierte Verwendungsmöglichkeiten und Nutzungsgepflagenheiten für historische Normdaten entstehen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Verbindung zur GND ist die Gründung einer GND Agentur für den Bereich Geschichtswissenschaft, Normdaten und Datenkuration. Über Services und Werkzeuge wird zunehmend eine automatisierte Datenkuration ermöglicht und Vokabulare in Linked Open Data verfügbar gemacht werden. Ein wichtiges Arbeitsmittel dafür ist FactGrid . Ein konkretes Element hierbei soll die breite Verfügbarkeit kontrollierter Vokabulare und Normdaten für die geschichtswissenschaftliche Nutzung durch die Erstellung eines Registers sein. Dieses soll einen Überblick über historische Vokabulare und Normdaten leisten und den Zugang für Forschende ermöglichen.
Die gestellten Ziele werden von einer intensiven Bedarfserhebung in Austausch mit Wissenschaft, Gedächtniseinrichtungen und Infrastrukturen begleitet und in einer Veröffentlichung von Guidelines zum Umgang mit Vokabularen und Normdaten mit Best-Practice-Beispielen und einem White Paper münden. Diese dienen als Grundlage für die künftige Weiterentwicklung des Forschungsdatenmangements in historisch arbeitenden Einrichtungen.
Zum Arbeitsteam gehören Julian Freytag, Katja Liebing, Katrin Moeller, Anne Purschwitz, Olaf Simons und Marius Wegener.