Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Abteilung für Historische Hilfswissenschaften

Prof. Dr. Klaus Krüger

Sekretariat: Tina Bourguignon
Zimmer: 1.59.0
Tel. / Fax: ++49 (0)345 55 - 24281 / 27101
Sprechzeit: Mo.-Do. 9.00-12.00, 14.00-15.30

Historische Hilfswissenschaften

Ein Studium, bei dem man lernt, alte Handschriften und Urkunden zu lesen, Wappen zu blasonieren, die Vor- und Nachfahren von Menschen zu ermitteln, Siegel zu deuten, Münzen, Medaillen, Orden und Ehrenzeichen zeitlich einzuordnen, nennt man ein Studium der Historischen Hilfswissenschaften. Eigentlich müsste man diese Ausbildung in Studium der historischen Grundlagenwissenschaften umbenennen, denn hier lernt man alles, was ein Historiker an Handwerkszeug für eine selbständige Forschertätigkeit benötigt.

Bereits im Mittelalter entstanden erste Schriften auf diesem Gebiet, da es besonders für Juristen und Historiker wichtig war, Urkundenfälschungen sicher zu erkennen. Dazu waren Diplomatik, Sphragistik, Paläographie und Genealogie nötig, die zu den ältesten Teilgebieten der Historischen Hilfswissenschaften gehören. Etwas später entstand die Heraldik im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Herolde, die erste Wappenaufzeichnungen machten. Mit Hilfe der Epigraphik lassen sich Inschriften nicht nur auf Grabsteinen, sondern auch auf vielen Gegenständen des täglichen Bedarfs entziffern. Etwas jünger ist die Aktenkunde. Da diese erst etwa um 1500 entstand, als der allgemeine Schriftverkehr stark anstieg und die Urkunde oder das Notariatsinstrument sich nicht mehr für alle schriftlichen Mitteilungen eigneten.

Aber auch in der heutigen Zeit entstehen neue Hilfswissenschaften, werden moderne Methoden für die Bewältigung von Problemen genutzt, die nur mit der Anwendung von Computern zu lösen sind. Das zeigt uns z.B. die Computergenealogie. Die Fotographie brachte eine neue Quellengruppe zur Bearbeitung hervor.

Viele Fragen des heutigen Denkmalschutzes sind nur durch die Bearbeitung größerer Bestände in Archiven zu klären, wie die Bauakten in städtischen Archiven zeigen, ebenso die Vertrags-, Gerichts- und Handelsbücher aus der städtischen Verwaltungspraxis der frühen Neuzeit.

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