Schreiben ist nicht schwer...
Schreiben ist nicht schwer...
Annäherungshilfen an Exzerpte, Hausarbeiten, Klausuren
Broschüre: "Schreiben ist nicht schwer...", (293 KB)
schreiben.pdf
(externe Datei)
Geschichte als Wissenschaft - das klingt erst einmal etwas ehrfürchtig und ist doch ziemlich einfach. Wie in allen Bereichen des Studiums kann man sich das Leben sehr viel einfacher und gestaltbarer machen, wenn man sich einige Regeln aneignet und ein paar Verfahrensweisen kennen und praktizieren lernt. Dazu sollen die Texte, Hinweise und Tipps in dieser Broschüre dienen.
Sie enthalten nur formale Hinweise und Hilfen hinsichtlich der äußeren Gestaltung von Texten. Sie entbinden Sie deshalb nicht von den inhaltlichen Einführungen in spezifische Teilbereiche der Geschichtswissenschaft, die in den Proseminaren und verschiedenen Einführungskursen vermittelt werden.
Sie finden im Folgenden zuerst ein paar Tipps, wie man das Lesen und Exzerpieren von Quellen und, wie er die Aufnahme, Verarbeitung und "Speicherung" von Wissen organisiert. Hier gibt es keine festgeschriebenen Regeln, sondern jede/r muss das finden, was bei ihr/ihm am besten funktioniert. Diese Vorschläge sind deshalb als Empfehlungen anzusehen, die sich in der Regel bewährt haben. Mein Rat lautet: Probieren Sie sie aus.
Im Abschnitt "Hausarbeit und Klausur" werden Hinweise auf die formalen Regeln gegeben, die beim Schreiben einer Hausarbeit zu beachten sind. Auch diese gelten wieder für alle Epochen und alle Teilbereiche der Geschichtswissenschaft gleichermaßen. Genannt werden einige der hinsichtlich von Klausuren immer wieder gestellten Fragen. Klausuren können Ihnen in der Zwischenprüfung und im Examen abverlangt werden, doch zugleich gibt es im Studium keinen Typ an Veranstaltungen, in denen diese Art des Schreibens explizit geübt wird. Das muss einen aber nicht erschrecken; denn viel von dem, was man beachten sollte, wenn man Hausarbeiten verfasst, lässt sich auch auf Klausuren übertragen. Die Zusammenstellung von Fragen und Antworten soll verdeutlichen, worauf bei Klausuren besonders geachtet werden sollte.
Welche Kriterien Ihre Dozenten und Dozentinnen im Kopf haben, wenn sie Ihre Arbeiten lesen, und auf welchen Kriterien deren Kommentare in den Besprechungen beruhen, wenn Sie Ihre Arbeiten zurückerhalten - das finden Sie im dritten Abschnitt in einem knappen Katalog zusammengestellt. Das heißt jedoch nicht, dass Sie beim Schreiben diesen Katalog buchhalterisch "abarbeiten" müssen. Vielmehr soll er als Orientierung dienen, worauf Sie beim Schreiben eigentlich immer achten sollen. Macht man sich diese Punkte einmal klar, werden diese sehr schnell selbstverständlich, und Sie können sich auf die inhaltlichen Fragen des jeweiligen Themas konzentrieren.
Diese Broschüre ist vor allem für Studienanfänger gedacht. Ein kleiner Ausblick auf die Hauptseminararbeit darf aber dennoch nicht fehlen. Sie werden merken, dass die Unterschiede zwischen Grund- und Hauptstudium nicht übermäßig groß sind.
Trotz dieser Broschüre und der Ihnen immer gern für Beratungen zur Verfügung stehenden Dozenten und Dozentinnen hier am Institut können Probleme beim Schreiben von Texten auftreten. Hierzu gibt es inzwischen eine Vielzahl von Ratgebern, an verschiedenen Universitäten auch spezielle
"Schreibbüros", in denen (ganz unabhängig vom jeweiligen Studienfach) grundlegende Schwierigkeiten beim Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit angesprochen, Hilfen gegeben und Übungen durchgeführt werden. Vom Schreibbüro an der Ruhruniversität Bochum ist hier ein Merkmal eingefügt, das vielleicht als erster Wegweiser, etwa bei Schreibblockaden, dienen kann.
Als letzte Empfehlung, nach so viel Ratschlägen, Hinweisen, Tipps ein kleiner literarischer Rat: Lassen Sie sich vor allem auch die Spontaneität und Kreativität beim Schreiben nicht nehmen! Die hier zusammengestellten formalen Hinweise lassen sich sehr leicht "erlernen", der Kopf ist dann wieder frei für die inhaltlichen Probleme und Fragen der unterschiedlichsten Themen, die Sie innerhalb der Geschichtswissenschaft bearbeiten können - und die dann ungestört Spaß machen, Neugier erwecken und zur Erkenntnis verlocken, wenn man sich ganz darauf konzentrieren kann und die formalen Aspekte einem wie selbstverständlich von der Hand gehen.
Manfred Hettling Halle, August 2003