Lehrveranstaltungen2008WS
Einführung in die Geschichtswissenschaft |
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V (BA-B) Dienstag 16:00 - 18:00 HS I (ehem Physik-Hörsaal) |
Die Vorlesung gibt einen Überblick über verschiedene Richtungen der Geschichtswissenschaft. Was unterscheidet Politik-, Sozial-, Kultur-, Wirtschaftsgeschichte voneinander? Darüber hinaus versucht die Vorlesung, in Grundfragen der Geschichte als Wissenschaft einzuführen. Was heißt "verstehen", was bedeutet "erklären"? Was sind Grundkategorien historischer Arbeit? |
Literatur: wird in der Veranstaltung bekanntgegeben. |
Bürgertum im 19. Jahrhundert - Soziale Formation und kulturelle Praxis |
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Typ alt: Hauptseminar (WS, NG) Typ neu: HS (MA-MI) Zeit: Mittwoch 10:00 - 12:00 Ort: SR 222 |
Im Seminar geht es um die Frage, was das neuzeitliche Bürgertum geprägt hat. Zwei Fragen stehen dabei im Vordergrund: 1. Welche Teile der Gesellschaft verbanden sich seit dem späten 18. Jahrhundert auf eine neue Weise untereinander und lassen sich als Sozialformation Bürgertum bezeichnen. Sind es nur Männer von "Besitz und Bildung" oder war die Zusammensetzung heterogener? Welche sozialen Segmente der Gesellschaft lassen sich unter der Bezeichnung "Bürger" zusammenfassen und wie veränderte sich diese Sozialformation im Laufe des 19. Jahrhunderts? 2. Die historische Forschung der letzten zwei Jahrzehnte hat gezeigt, dass Bürgertum zwar auf typischen Klassenlagen aufbaut, dass alle Versuche, Bürgertum allein als "Klasse" analytisch zu fassen, zu kurz greifen. Deshalb ist in der jüngeren Forschung der Begriff der "Kultur" intensiv diskutiert worden, ist die bürgerliche Kultur zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Literatur: Ich erwarte, dass zur Vorbereitung einer der folgenden drei Romane gelesen wird: Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre; Keller: Der grüne Heinrich; Th. Mann: Buddenbrooks. Warum das m. e. für ein historisches Seminar zu diesem Thema nützlich ist, können Sie verfolgen in: Manfred Hettling, Der Bürger im Roman des 19. Jahrhunderts, in: ders., Politische Bürgerlichkeit, Göttingen 1999, S. 291-317. Wer partout keinen Roman lesen will, greife statt dessen zu: Lothar Gall, Bürgertum in Deutschland, Berlin 1989. |
Zur Vorbereitung für das Seminar empfehle ich als Lektüre (bzgl. Download s.u. bei "Sonstiges"): 1. Thomas Nipperdey, Die bürgerliche Gesellschaft, in: ders., Deutsche Geschichte 1800-1866. Bürgerwelt und starker Staat, München 1983, S. 255-271. 2. Lothar Gall, Vom Stand zur Klasse? Zur Entstehung und Struktur der modernen Gesellschaft, in: ders., Bürgertum, liberale Bewegung und Nation (1995), München 1996, S. 79-95. 3. Lothar Gall, "... ich wünschte ein Bürger zu sein." Zum Selbstverständnis des deutschen Bürgertums im 19. Jahrhundert (1987), in: ders., Bürgertum, liberale Bewegung und Nation, München 1996, S. 3-21. 4. Hans-Ulrich Wehler, Das "Bürgertum", in: ders., Deutsche Gesellschaftsgeschichte, II, München 1987, S. 174-241. 5. Reinhart Koselleck, Einleitung - zur semantischen und anthropologischen Struktur der Bildung, in: ders. (Hg.), Bildungsbürgertum im 19. Jahrhundert, II, Stuttgart 1990, S. 11-46. 6. Friedrich Tenbruck, Bürgerliche Kultur (1986), in: ders., Die kulturellen Grundlagen der Gesellschaft. Der Fall der Moderne, Opladen 1989, S. 251-272. 7. Rainer Lepsius, Zur Soziologie des Bürgertums und der Bürgerlichkeit, in: Jürgen Kocka (Hg.), Bürger und Bürgerlichkeit im 19. Jahrhundert, Göttingen 1987, S. 79-100. Für einen allgemeinen, breiten Überblick können dienen: Andreas Schulz, Lebenswelt und Kultur des Bürgertums im 19. und 20. Jahrhundert, München 2005; Michael Schäfer, Geschichte des Bürgertums, UTB 2008 (erscheint im November 2008). |
Kolloquium Graduiertenkolleg Bürgergesellschaft |
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Typ: Kolloquium Zeit: Donnerstag 10:00 - 12:00 Ort: Graduiertenkolleg |
Im Kolloquium stellen die Graduierten ihre Arbeiten vor; außerdem werden gemeinsam Texte zum deutsch-japanischen Vergleich in historischer Perspektive gelesen. |
o. A. |
Kolloquium Neuere und Neueste Geschichte |
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Typ: Kolloquium Zeit: Dienstag 18:00 - 20:00 Ort: SR 212 |
Im Kolloquium stellen Studierende ihre Examens- und Magisterarbeiten vor; die Lektüre der Papiere und die Diskussion bietet fortgeschrittenen Studierenden die Möglichkeiten, die für das wissenschaftliche Arbeiten unverzichtbaren Kompetenzen (Fragestellung formulieren, methodischen Zugriff erläutern, These formulieren, zu üben und zu studieren. |
Teilnahme nur nach persönlicher Absprache unter: * manfred.hettling@geschichte.uni-halle.de * 0345 55-24270 |
Sozialstruktur Halles vom 18. bis ins 20. Jahrhundert (zusammen mit Dipl.-Ing. Andreas de Boor, M.A.) |
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Typ: Oberseminar (Neuere- und Neuste Geschichte, Zeitgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte) Zeit: Donnerstag 14:00 - 16:00 Ort: SR 226 (PC-Pool) |
Literatur wird in der Einführungsveranstaltung bekannt gegeben. |
Theorie und Semantik der Bürgergesellschaft in Deutschland und Japan (zusammen mit Prof. Dr. Harald Bluhm) |
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Typ: Oberseminar Zeit: Mittwoch 18:00 - 20:00 Ort: Graduiertenkolleg |
Im Oberseminar werden grundlegende Texte zur Thematik gelesen und werden Quellen zur Semantik von Bürgertum und Bürgerlichkeit im deutsch-japanischen Vergleich diskutiert. Hinzu kommen Vorträge von auswärtigen Gästen, die zu dieser Thematik einschlägig geforscht haben. |