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Politischer Totenkult

Kriegerdenkmale stehen in nahezu jeder Ortschaft - und sind heutzutage fast immer vergessen. Die historische Forschung hat, angeregt vor allem durch Reinhart Koselleck, Kriegerdenkmale als Forschungsgegenstand und als "Identitätsstiftung der Überlebenden" entdeckt.


In der Bundesrepublik vollzieht sich gegenwärtig ein langsamer der Einstellung zum Kriegstod. Durch die Auslandseinsätze tritt militärisches Handeln in die Erfahrungswelt der Gegenwart heran und wird nicht mehr nur als historisches Geschehen oder als außereuropäische Wirklichkeit wahrgenommen. Das hat Auswirkungen auf die Politik und Militär - und auf die öffentliche Erinnerungspraxis.

Historische Forschung zum politischen Totenkult fragt nach den langfristigen Traditionen der Erinnerung an den Tod durch Krieg, und analysiert die aktuellen Veränderungen in der bundesdeutschen Erinnerungslandschaft und Gedenkpraxis in seinen langfristigen Bezügen.

Literatur

  • Bürger oder Soldaten? Kriegerdenkmäler von 1848 bis 1854, in: R. Koselleck u. M. Jeismann Hg., Der politische Totenkult der Neuzeit, München 1994, 147-93
  • Erlösung durch Gemeinschaft - Nation und Religion im politischen Totenkult der Weimarer Republik, in: U. Jureit Hg., Politische Kollektive, Münster 2001, 199-225
  • Gefallenengedenken – aber wie? Das angekündigte "Ehrenmal" für Bundeswehrsoldaten sollte ihren demokratischen Auftrag darstellen, in: Vorgänge 2007, H. 1, 15-22; Online unter: http://www.histdata.uni-halle.de/texte/gefallenengedenken.pdf.
  • Wofür? - der Bundesrepublik fehlt ein politischer Totenkult, in. FAZ 4.3.2006, 8
  • Das Militär steckt nicht mehr hinter der Schiebetür, in: Tagesspiegel, 23.8.2007
    http://www.tagesspiegel.de/meinung/Kommentare-Ehrenmal;art141,2363781   

Tagung

Tagungsprogramm online unter: Der Tod des Soldaten als demokratische Herausforderung. Ein internationaler Vergleich

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