Dissertation Pohle
Richard Pohle, Platon als Erzieher – „Platon-Renaissance“ und Antimodernismus in Deutschland (1900-1945) |
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ProjektbeschreibungGegenstand meines Dissertationsprojektes ist die Renaissance Platons in den kultur- und modernitätskritischen Debatten der 1920er und 30er Jahre. Diese „Platon-Mode“, wie Friedrich Gundolf das nach dem ersten Weltkrieg auch außerhalb der engeren Fachphilologie und -philosophie erwachte Interesse am Leben und Werk Platons bereits schon wieder abschätzig nannte, ging dabei einher mit einem paradigmatischen Wandel des Platon-Bildes. Platon war nun nicht mehr nur einfach ein Teil der Philosophiegeschichte, sondern er wurde vor dem Hintergrund der als krisenhaft wahrgenommen Moderne zum Vorbild einer von vielen ersehnten Einheit von Leben und Geist, von Dichtung und Wissenschaft, ja von Führertum und Persönlichkeit, kurz: er wurde zu dem „Korrektiv der modernen Philosophie und Kultur“ überhaupt (Werner Jaeger). Bei solchen normativen Bezugnahmen will das geplante Projekt ansetzen, indem es über die Beschreibung des Paradigmenwechsels hinaus die mit der Debatte um das neue Platon-Bild verbundenen Problemlagen und Antwortversuche vor dem Hintergrund des Krisen-Paradigmas analysiert und die Stilisierung Platons zu einem antimodernen Gegenbild als einen spezifischen Versuch des Umgang mit dieser Krise begreift. |
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