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Forschung - Prof. Dr. Andreas Pečar

Im Zentrum des Interesses steht in all meinen Untersuchungen die politische Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit. Es geht mir um Sinnzuschreibungen und Deutungen, um Legitimations- und Delegitimationsstrategien, um die Herstellung und die Infragestellung von Autorität im öffentlichen Raum. Dabei wird der Diskurs ebenso in den Blick genommen wie die Praktiken der Akteure im politischen Feld.

In den kommenden Jahren werde ich mich verstärkt der historischen Aufklärungsforschung zuwenden. Das Ziel ist eine historische Kontextualisierung der Aufklärung, eine Dekonstruktion der Aufklärung als „Gründungsepoche der Moderne“. Nicht von einem aufgeklärten Programm, nicht von aufgeklärten Ideen soll die Rede sein, sondern von Selbstinszenierung und Rollenverständnis derjenigen Akteure, die sich selbst als „Aufklärer“ bezeichnet haben. Es soll rekonstruiert werden, welche Geltungsansprüche mit dieser emphatischen Selbsttitulierung verknüpft waren und welche sozialen Strategien die Durchsetzung dieser Geltungsansprüche befördern sollten.

Forschungsschwerpunkte

  • Untersuchungen zur Herrschaftsrepräsentation, zur Hofkultur und der höfischen Gesellschaft
  • Adelsgeschichte (Schwerpunkt: Repräsentation und Selbstdarstellung)
  • Politische Kommunikation in der Frühen Neuzeit / Legitimation von Herrschaft (Schwerpunkt: Politischer Biblizismus)
  • Aufklärungsforschung
  • Universitätsgeschichte

Laufende Forschungsprojekte:

  • Autokratie oder konsensorientiertes Regiment? Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1758-1817) und seine Regierung aus dem Kabinett; Erforschung der Kabinettsprotokolle des Fürsten von Anhalt-Dessau, gefördert durch die DFG (Projektbearbeiter: Paul Beckus)
  • Die brandenburg-preußische Hochschulpoltik in der Frühphase der Universität Halle (1688-1740); gefördert durch die DFG (Projektmitarbeiterin: Marianne Taatz-Jacobi)
  • Textrecycling im England des 17. Jahrhunderts - Ideen- und Debattentransfer in Zeiten des Bürgerkrieges und der englischen Republik (1638-1661); gefördert durch die DFG (Projektbearbeiterin: Marianne Taatz-Jacobi)

Doktorarbeiten:

a) abgeschlossen:

  • Marianne Taatz-Jacobi: Erwünschte Harmonie. Die Gründung der Friedrichs-Universität Halle als Instrument brandenburg-preußischer Konfessionspolitik - Motive, Verfahren, Mythos (1680-1713)
  • Paul Beckus: Land ohne Herr - Fürst ohne Hof? Friedrich August von Anhalt-Zerbst und sein Fürstentum
  • Miriam Franchina: Writing an Impartial History in the Republic of Letters: Paul Rapin Thoyras and his Histoire d’Angleterre
  • Carolin Schäfer: "Authority" in Ordnung und Aufruhr. Der Autoritätsdiskurs während der Englischen Revolution und des Interregnums
  • Thomas Grunewald: Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode, das pietistische Adelsnetzwerk und der protestantische Mächteblock im Norden
  • Adrian Wesolowski: The Origins and Evolution of Philanthropic Celebrity, 1750-1850
  • Michael Rocher: Musterschulen im Vergleich. Das königliche Pädagogium in Halle und das Dessauer Philanthropinum


b) laufende Doktoarabeitsprojekte:

  • Jens Nagel: Geschichtsunterricht in der Frühen Neuzeit
  • Nikolas Schröder: Medien des hallischen Waisenhauses. Die Hallischen Nachrichten und die damit einhergehenden Veröffentlichungsstrategien
  • Fabian Schubert: Familienbande? Dynastische und natürliche Verwandtschaft und die  Karrierewege der Sprösslinge aus dem Hause Anhalt-Dessau in der  preußischen Armee (1740-1817)
  • Paula Göbel-Lange: Kommunikation in Zeiten des Umbruchs. August Hermann Niemeyer zwischen Obrigkeit
  • Adrian Grave: Aufgeklärte Wissenschaft und erstarrte Orthodoxie?  Katholische und Protestantische Universitätstheologie im Spiegel der  akademischen Lehre 1736-1813
  • Stefan Ihle: Eine Stimme für die Interessen des Gesamthauses? Das Seniorat des Hauses Anhalt und das Direktorium der Ernestinischen Herzöge


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