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Dissertation Schumann

Dorothea Schumann, Politische Polarisierung in Weimar. Das nationale und das sozialistische „Lager“ in   Halle 1918 – 1933

Projektbeschreibung

Das Dissertationsvorhaben beschäftigt sich mit den politischen Lagern in der Stadt Halle während der Weimarer Republik. Der Arbeit zugrunde liegen soll das von Karl Rohe entwickelte Konzept des Lagers, welches einen theoretischen Rahmen bietet, um sowohl die politischen Traditionen der Zeit vor 1918 als auch die tief greifende Veränderungsdynamik der Jahre nach 1918 analytisch aufeinander zu beziehen und als fundamentale „Umformung" der politischen Landschaft untersuchen zu können. In einer Lokalstudie zu Halle kann das Konzept des „Lagers“ besonders fruchtbar eingesetzt werden, denn in der Stadt entwickelte sich in den Jahren nach 1918 eine extreme Polarisierung zwischen zwei politischen Richtungen. Auf der einen Seite stand das linke Lager, das immer mehrheitlich durch die radikalen Parteivarianten (zuerst USPD, dann KPD) dominiert war. Diesem standen zuerst bürgerliche Parteien gegenüber. Nach Versuchen bürgerlicher Sammlungsbewegungen mit DNVP, DVP und DDP gelang es schließlich der NSDAP die dominante und prägende Gegenkraft zum linken Lager zu werden. Im Hinblick auf das Graduiertenkolleg „Bürgergesellschaft“ lassen sich mit dem sozialistischen und dem nationalen „Lager“ in Halle zwei Gegenbewegungen gegen die bürgerliche Gesellschaft von Weimar untersuchen. Dabei sollen die Bedingungen deutlich gemacht werden, unter denen die sozialistische und die nationalistische bzw. nationalsozialistische Gegenbewegung ihre jeweiligen Erfolge gegen die Demokratiebewegungen der jungen Republik erzielten und dargestellt werden, wie sich eine Abgrenzung beider Lager von der Weimarer Koalition konstituierte. Bei der geplanten Untersuchung muss deshalb analysiert werden, welche Faktoren die Herausbildung und den inneren Zusammenhalt der beiden gegensätzlichen politischen Lager bestimmt haben, wie prägten sie die Polarisierung und die damit verbundene Radikalisierung der politischen Auseinandersetzung in Halle prägten. Dabei ist auch zu ermitteln, welche lokalen ökonomischen, sozialen und kulturellen Faktoren die extreme Lagerpolarisierung in Halle begünstigt haben.

Kontakt

Veröffentlichungen

  • Schmitt, Dorothea, Halle an der Saale-12. Mai 1933 auf dem Universitätsplatz, in: Schoeps, Julius H./ Treß, Werner (Hg.), Orte der Bücherverbrennungen in Deutschland 1933, Hildesheim 2008, S. 410-426.
  • Schmitt, Dorothea, Halle auf dem Weg zur nationalsozialistischen Machtübernahme 1933, in Kulturfalter, September 2006, Halle, S. 14-15.
  • Schmitt, Dorothea, Urkunde König Heinrichs II. für die Domkirche Merseburg (25. Januar 1006), in: Zwischen Kathedrale und Welt - 1000 Jahre Domkapitel Merseburg, hg. von Karin Heise, Holger Kunde und Helge Wittmann, Petersberg 2004, S. 41.

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