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Archivreferendariat und Höherer Archivdienst

Barbara Trosse: Archivarin im Hessischen Landesarchiv

Barbara Trosse M.A.
Foto: Christiane Otto

Barbara Trosse M.A. Foto: Christiane Otto

Barbara Trosse M.A.
Foto: Christiane Otto

Barbara Trosse studierte zwischen dem WS 2003/04 und dem Sommersemester 2009 im Hauptfach Geschichte und in den Nebenfächern Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie Politikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Über ein Archivreferendariat ergänzte sie ihre Ausbildung für den Höheren Archivdienst.

Wie ist Ihr Berufseinstieg verlaufen und was machen Sie heute?

Nach dem Magisterabschluss war ich zunächst vier Jahre lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Lehre und Forschung an der Professur für Geschichte des Mittelalters an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg tätig. Mein Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit dem Zisterzienserkloster Altzelle in der Reformationszeit. Im Dezember 2013 bin ich ins Universitätsarchiv gewechselt, um als wissenschaftliche Mitarbeiterin das Projekt „Retrokonversion archivischer Findmittel“ zu unterstützen. Im Mai 2014 konnte ich dann mein Archivreferendariat für den höheren Archivdienst beim Landesarchiv Baden-Württemberg aufnehmen. Nach dem erfolgreichen Abschluss meines Referendariats arbeite ich seit Mai 2016 als Archivarin im Hessischen Landesarchiv und bin hier Teil des Teams der Kommunalen Archivberatung im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt.

Was zeichnete das Studium in Halle aus und wie hat Sie das in Ihrem Berufsleben voran gebracht?

Am Studium an der MLU Halle-Wittenberg habe ich immer ganz besonders die sehr gute Betreuungsrelation und die Nähe zwischen Studierenden, Lehrenden und Forschenden geschätzt. Auch die angestrebte und oft erfolgreich umgesetzte Interdisziplinarität fand ich persönlich bereichernd. Sie hat zu einer guten Verzahnung meiner drei gewählten Studienfächer beigetragen. Auch die recht kurzen Wege in Halle und die gute Erreichbarkeit der unterschiedlichen Institute und Institutionen der MLU ließen mich - mit ein wenig Organisationsgeschick und Kompromissbereitschaft in punkto Seminarwahl – meine drei Fächer recht gut vereinbaren.

Die frühen, bereits im Studium gewonnenen Einblicke in die Forschung haben den Entschluss, selbst wissenschaftlich zu arbeiten reifen lassen. Das in den unterschiedlichen Fächern Erlernte, vor allem aber auch das im universitären Leben Erfahrene und Erlebte, hat sich zu einem Wissen verdichtet, das eine sehr gute Basis für den Start in mein Berufsleben gebildet hat und mich auch heute noch weiter trägt.

Welche Tipps geben Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg?

Ich empfehle das berühmte „Schauen über den Tellerrand“. Damit meine ich, dass die Studierenden trotz der Vorgaben des Modulhandbuchs immer wieder auch im eigenen Fach „stöbern“ und z. B. Seminare oder Kolloquien aus reinem Interesse heraus besuchen sollten. Auch sollten sie sich die Freiheit und die Zeit nehmen, in andere Fächer hineinzuschauen. Trotz des durchaus wichtigen Blicks auf einen guten Studienabschluss und trotz (oder gerade wegen) der zunehmend berufsorientierten Ausrichtung der Studiengänge, möchte ich den Studierenden Mut machen, immer auch den eigenen Interessen zu folgen, neugierig zu sein und zu bleiben. Dazu gehört vor allem auch, Wissen anzuhäufen, ohne die Gewissheit, ob es je prüfungsrelevant sein wird oder ob man es je wieder brauchen wird.  Die Freiheit, sich diesen „intellektuellen Luxus“ – wie es mal mein Lateinlehrer am Sprachenzentrum der MLU ausgedrückt hat – leisten zu können, kommt nie wieder. Dann noch ein, zwei Praktika jenseits der Studienordnung – und es kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Vom Gewinn für das eigene Ich ganz zu schweigen.

Und nicht zuletzt das Wichtigste: ich werde immer dafür plädieren, ein Fach zu studieren, für das man eine gewisse Leidenschaft, zumindest aber eine ordentliche Portion Interesse mitbringt. Das Studium im Allgemeinen und die gewählten Fächer im Besonderen sollten keine Verlegenheitslösung sein. Denn macht das Studium Spaß, lassen sich auch die anstrengenderen Prüfungszeiten überstehen und die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Abschluss steigt!

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